Als Handelsstadt an der Oder, kurfürstlicher Repräsentationsort und Universitätsstadt war Frankfurt ein Zentrum mit weiter Ausstrahlung. Zunächst als „Antiwittenberg“ an der Spitze der Luthergegner, wurden Universität und Stadt nach 1539 zu geistig-kulturellen Mittelpunkten der Reformation. Nichts in der 1945 zerstörten Stadt lässt dies so nacherleben wie die Marienkirche mit ihren Kunstschätzen. Sie wurden restauriert und stehen im Mittelpunkt der Exposition. Oft sind sie erstmals seit 60 Jahren zu sehen: mittelalterliche Altäre, Handschriften, Bücher, Epitaphien. Sie halten das Gedächtnis an ihre Stifter fest: Bürger, Pfarrer, Professoren, die die Reformation trugen. Und sie lassen uns der Lebenswirklichkeit der Zeitgenossen nahekommen, ihren Ängsten und Hoffnungen angesichts der großen Umbrüche.
Die Ausstellung bindet ein in das Jubiläums-Programm des Landes Brandenburg und der Evangelischen Landeskirche, sowie überregional in die zentrale Ausstellung des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte Potsdam: „Die Reformation in Brandenburg“. Die Ausstellungseröffnung in Frankfurt bildet zugleich die Auftaktveranstaltung zum Kulturland Brandenburg-Themenjahr 2017.
Die dezentrale Ausstellung wird mit jeweilige Themenschwerpunkte an den Orten St. Marienkirche, St.-Gertraudkirche, Museum Viadrina und im Stadtraum erkundbar sein.
Auch wird ein buntes Begleitprogramm an allen Standorten sowie durch verschiedenste Akteure und Institutionen der Stadt geboten: Lesungen, Vorträge, Konzerte, Theaterspiele, Szenische Stadtführungen, Sonderführungen zu den Themen Musik und Begräbniskultur, Filmabende, Gottesdienste und vieles mehr.